RESSORT WIRTSCHAFT, Verena Trampitsch
Teaser:
Schweinchen haben zu Silvester die Nase vorn
Zum Jahresende klingelt noch einmal kräftig die Kasse: Silvester ist für den Handel ein wichtiger Umsatzbringer. Etwa 18 Millionen Euro geben die Kärntner insgesamt für den Rutsch ins neue Jahr aus. Ein großer Teil wird dabei für Glücksbringer ausgegeben – doppelt so viel wie für Raketen. Foto: KK/vt
Story: („erschienen“ am 29.12.2011)
Aus Keramik, Glas oder Gummi: Jeder Zweite verschenkt zu Silvester Glücks-bringer, insgesamt rund zehn Millionen Stück. Das bringt dem Handel 20 Millionen Euro.
Foto: KK/vt
Schwein schlägt Rakete um zehn Millionen
Zehn Millionen Euro geben die Österreicher zu Silvester für Feuerwerk aus – für die kleinen Glücksbringer sogar doppelt soviel
Zu Silvester knallen auch im Handel kräftig die Korken, denn der Jahreswechsel ist ein wichtiger Umsatzbringer. Für Brötchen, Sekt, Glücksschweine und Raketen geben allein die Kärntner zum Jahreswechsel gut und gerne 18 Millionen Euro aus.
Alle Jahre wieder, wenn es auf den Jahreswechsel zugeht, ist es das begehrteste Tier in Österreich: Schweinchen aus Glas oder Plastik, manchmal auch aus Marzipan oder Kuchenteig. Sie werden in unzähligen Formen und Farben verschenkt, um dem anderen Glück fürs neue Jahr zu wünschen. Rauchfangkehrer, Marienkäfer, Kleeblätter und Hufeisen ergänzen das Sortiment. Insgesamt übergeben die Österreicher einander zu Silvester rund zehn Millionen solcher Figuren und geben dafür 20 Millionen Euro aus, ergibt eine Studie von Makam Market Research. „Der Umsatz hat sich konstant bei dieser Zahl eingependelt. 44 Prozent der kleinen Glücksbringer werden bei den Ständen der Marktfieranten eingekauft, 42 Prozent kaufen Schweinderln, Klee und Co im Supermarkt“, informiert Johann Lutzmayer, Bundesgremialobmann des Markt-, Straßen- und Wanderhandels in der Wirtschaftskammer.
In Kärnten besonders beliebt sind Schweinchen aus Keramik, auf Platz zwei rangieren die Rauchfangkehrer, informiert Daniela Assinger, die im Klagenfurter Südpark einen Glücksbringer-Stand betreibt. „Am 30. und 31. Dezember werden am meisten Figuren gekauft, weit mehr als 1000 Stück gehen dann pro Tag weg. Heuer war allerdings die Frequenz am ersten Einkaufstag nach Weihnachten, dem 27. Dezember, fast genauso hoch. Gerade Männer schauen oft sehr genau und nehmen sich Zeit, besonders schöne Figuren auszusuchen.“
Jeder Zweite verschenkt Glück, jeder Vierte schießt Raketen
Während jeder zweite Österreicher Glücksbringer verschenkt, wird heuer jeder Vierte Raketen in den Nachthimmel schießen. Vor allem Männer und jüngere Personen unter 30 erfreuen sich an den Knallkörpern, am liebsten feuern sie die bunten Palmen und Glitzersterne im Kreis der Familie und mit Freunden ab, informiert die Wirtschaftskammer. Obwohl das Pyrotechnikgesetz im vergangenen Jahr strenger geworden ist (siehe Box) und in manchen Städten heuer Schießverbote ausgesprochen wurden, werden die rund 10.000 Verkaufsstellen bis zur Silvesternacht Pyrotechnik im Wert von zehn Millionen Euro an den Mann und die eine oder andere Frau bringen.
Kärntner feiern Silvester um 18 Millionen Euro
Größter Profiteur beim Geschäft mit dem Jahreswechsel ist aber der Lebensmittelhandel. Nikolaus Gstättner, Geschäftsführer der Sparte Handel in der Wirtschaftskammer Kärnten, rechnet vor: „Die Kärntner geben zu Silvester etwa 18 Millionen Euro aus, 70 Prozent davon fließen in den Lebensmittelhandel. Allerdings sind bei diesen 12,5 Millionen auch die Großhändler mitgerechnet, die die Gastronomie zu Silvester mit Lebensmitteln beliefern.“
Silvester sei nach dem Weihnachtsgeschäft ein wichtiger Posten im Jahresverlauf, aber auch andere Branchen würden profitieren, vor allem die Gastronomie. „Immerhin feiern mit 93 Prozent fast alle Kärntner und Österreicher Silvester. Der Großteil, 61 Prozent, jedoch zu Hause mit der Familie“, sagt Gstättner.
Dort werden dann untereinander auch die zahlreichen Glücksbringer verteilt, die dem Handel jedes Jahr 20 Millionen Euro extra bescheren.
(Info-Box1):
Wer welche Raketen kaufen darf
Feuerwerkskörper werden in den Kategorien F1 bis F4 unterschieden.
Bengal- und Rauchfeuer werden mit S1 und S2 klassifiziert, Sonstige mit P1 und P2.
Kategorie F1: sehr geringe Gefahr, gegebenenfalls zur Verwendung im Freien mit einem Mindestsicherheitsabstand, ab 12 Jahren. Zum Beispiel Knallerbsen.
Kategorie F2: geringe Gefahr, nur zur Verwendung im Freien, gegebenenfalls mit einem Mindestsicherheitsabstand, ab 16 Jahren. Etwa Raketen, Vulkane/Fontänen, Schussbatterien.
Kategorie S1: Bengal-, Schellack- und Rauchpulver mit geringer Gefahr, ab 16 Jahren.
Kategorie P1: Sonstige pyrotechnische Gegenstände mit geringer Gefahr, ab 18 Jahren.
Alle anderen Kategorien dürfen nur an Personen mit gültigem Pyrotechnikausweis verkauft werden.
Quelle: WK Kärnten
(Info-Box2):
Öffnungszeiten am 31. Dezember
- Allgemein: 6 bis 17 Uhr
- Lebensmittel: 6 bis 18 Uhr
- Süßwaren, Naturblumen und Silvesterartikel: 6 bis 20 Uhr
Achtung: Trotz der gesetzlichen Offenhaltemöglichkeiten stimmen viele Betriebe ihre Geschäftszeiten mit den örtlichen Werbegemeinschaften ab. In den meisten Fällen ist der Ladenschluss dann oft schon zwischen 12 und 14 Uhr.
Die Normalarbeitszeit endet am 31. Dezember um 17 Uhr. Jegliche Arbeitszeiten danach sind vom Arbeitgeber als Überstunden (Zuschlag 50 Prozent) zu entlohnen.
Quelle: WK Kärnten
Umfrage:
So viel lassen sich die Kärntner Silvester kosten
„Silvester verbringe ich bei meiner Familie zu Hause in Malta. Für das leibliche Wohl sorgen Oma und Mama, für das Feuerwerk die Männer im Haus. Ich gebe circa 60 Euro für Glücksbringer, Bleigießen und „Flying Wish Paper“ aus, denn schließlich muss das Glück mit ins neue Jahr 2012 gegeben werden und der Spaß um Mitternacht darf nicht fehlen.“
Andrea Payer, Klagenfurt
„Ich feiere Silvester mit der Familie und gebe für Essen und Getränke gut 100 Euro aus. Heuer werden wir keine Raketen abfeuern, aber in den letzten drei Jahren haben mein Bruder und ich gemeinsam immer um 100 bis 150 Euro Raketen verschossen. Als Glücksbringer kaufe ich meistens Schweinchen, die finde ich am Lustigsten.“
Markus Polzer, Klagenfurt
„Wir verbringen schon seit Jahren in Rennweg/Katschberg über Silvester eine Woche Schiurlaub. Am Silvestertag sind wir bei meinem Bruder eingeladen. Der Schiurlaub kostet für drei Personen 1.800 Euro, für Speisen und Getränke am Silvesterabend haben wir keine Ausgaben. Dennoch bringen wir Sekt, Glücksbringer und Raketen mit. Die Kosten dafür belaufen sich auf etwa 100 Euro.“
Heidi Rainer, St. Veit
„Also für Silvester gebe ich nicht wirklich viel aus. Etwa 100 Euro fallen für Essen und Getränke an, das wird aber bei uns auf vier Personen aufgeteilt. Glücksbringer verschenke ich keine mehr. Da sie dann ohnehin nur irgendwo rumliegen gebe ich dafür kein Geld aus. Silvester ist für mich eigentlich ein Tag wie jeder andere.“
Angelika Anwald, Klagenfurt
(Weiterführende Links)
Steuer- und Wirtschaftsrecht: Das ändert sich mit Jahreswechsel 2011/2012 Kleine Änderungen bei der Umsatzsteuer, neue Fristen und das Steuerjahrbuch 2012 – alles Neue rund um die Finanzen 2012 finden Sie unter www.bmf.gv.at
Nur 37 Prozent sehen 2012 optimistisch entgegen
Der Jahreswechsel wird wie üblich gefeiert, mehr als die Hälfte der Österreicher, 57 Prozent, blickt jedoch skeptisch oder besorgt ins neue Jahr 2012. Warum, lesen Sie unter http://ooe.orf.at/news/stories/2514845/
Vorschau: 2012 bringt große Töchter und kleine Polizisten
Per Jahreswechsel werden in der Bundeshymne auch die großen Töchter besungen und die berufliche Mindestgröße bei der Polizei wird gestrichen. Womit 2012 sonst noch aufwartet, lesen Sie hier. http://derstandard.at/1324501553887/Vorschau-Was-2012-bringt-Grosse-Toechter-kleine-Polizisten
Rettungsgasse und neue Pkw-Reifen – alle Änderungen für Autofahrer im Jahr 2012
Ab 1. Jänner 2012 müssen auf Autobahnen Rettungsgassen gebildet werden. Aber auch in den Wiener Kurzparkzonen und beim Verreisen mit Kindern gibt es im neuen Jahr gesetzliche Änderungen. http://auto.oe24.at/thema/2012-Alle-Neuerungen-fuer-Autofahrer-inkl-Rettungsgasse/50257342
Die Korken nicht zu Hause knallen lassen
Silvester in den eigenen vier Wänden feiern ist langweilig geworden? Alternativen bietet die Kärntner Gastronomie. www.wogehmahin.info
Sie können die Korken auch außerhalb der Landesgrenzen knallen lassen und in einem der Kärntner Reisebüros ein Last-Minute-Silvesterangebot buchen. www.krb.at www.springerreisen.at
Für Hobbyastronomen: 2012 wird das Jahr der Sternschnuppen
Gleich zu Beginn 2012 sind besonders viele Phänomene am heimischen Nachthimmel zu beobachten. Vor allem Orion und Sirius kann man dann gut sehen. http://www.kleinezeitung.at/nachrichten/chronik/2908963/meteorstroeme-2012.story
Freude für die Herrchen, Qual für die Tierchen
Wie Sie Ihre Haustiere beruhigen und vor den Silvester-Knallern schützen können. http://www.kleinezeitung.at/allgemein/bauenwohnen/2910831/haustiere-vor-silvesterkrach-schuetzen.story
Silvester in den Kärntner Städten
Walzer rund um den Lindwurm tanzen oder in Villach am Hauptplatz Silvesterkonzerten verschiedener Bands lauschen. Das Programm in den Kärntner Städten unter www.klagenfurt.at www.villach.at www.spittal-drau.at www.hermagor.at www.feldkirchen.at www.stveit.carinthia.at www.voelkermarkt.gv.at www.wolfsberg.at
Nebel, Regen oder sternenklare Nacht? So wird das Wetter zum Jahreswechsel.
Ob zu Silvester die Raketen im Nebel untergehen und ob man einen Pullover mehr anziehen soll erfahren Sie auf www.wetter.at
Die besten Katerkiller für den ersten Tag im neuen Jahr
So können Sie den Jahreswechsel feiern und trotzdem frisch und munter ins neue Jahr starten. http://www.kleinezeitung.at/magazin/wellness/2910772/besten-katerkiller.story
Facebook: Silvesterpartys in deiner Nähe
Lust, zum Jahreswechsel neue Freunde kennenzulernen? Alle Silvesterpartys unter www.facebook.com
Twitter: Ím neuen Jahr auf dem neuesten Stand
Wer auch zum Jahreswechsel wissen möchte, was in der Welt passiert, sollte einen Blick auf die Twitter-Homepage wagen. www.twitter.com
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